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Skitour zum Ursprung

Wer noch Lust auf eine Skitour hat, findet im Gebiet Gerlos noch reichlich Schnee und unter dem Östlichen Salzachgeier den Ursprung der Salzach.

Christian Heugl
 Beim Hochstand zweigt die Spur nach links in das Quellgebiet der Salzach ab
Beim Hochstand zweigt die Spur nach links in das Quellgebiet der Salzach ab

Der Ursprung der Salzach war lange Zeit umstritten: zur Auswahl standen einerseits das mächtige Krimmler Achental oder die nordwärts gegenüberliegenden, eher sanften Kitzbüheler Alpen, die der Heimatforscher Franz Michael Vierthaler (1758-1827) forcierte und die sich im heftig geführten Gelehrtendisput schließlich auch durchsetzten.

Im Winter lässt sich das Quellenstudium wegen der dicken Schneedecke kaum zufriedenstellend durchführen, dafür stellt sich heraus, dass die Berge auf dieser Seite der westlichen Kitzbüheler Alpen ein hervorragendes Skitourengebiet sind.

Einziger Nachteil ist der immerhin fünf Kilometer lange Anmarsch auf Forst- und Almwegen, bevor dann der Östliche und der Westliche Salzachgeier auftauchen, an deren Abhängen der längste und wichtigste Fluss Salzburgs seinen unspektakulären Ursprung nimmt. Der Ausgangspunkt der Skitour in knapp 1500 Metern Seehöhe ist die beschilderte Abzweigung zur "Salzachhütte" (Weg 718) an der Alten Gerlosstraße. Nach einer Stunde Gehzeit ist die Hütte erreicht, nur an einigen Stellen ist der Almweg bereits schneefrei.

Die Spur folgt weiter dem Sommerweg Richtung Salzachjoch, zweigt dann aber bald nach der Salzachalm (1795 m), in Höhe eines auffallenden Hochstands, nach links in das sanft ansteigende Becken ab.

Der Anstieg quert zunächst in nordwestlicher Richtung in ein Kar, dreht dann mehr gegen Westen (links) und folgt einem weiteren Karverlauf, der vor dem abschließenden Gipfelhang des Salzachgeiers endet.

Bei passenden Verhältnissen führt der Anstieg entweder gleich direkt durch den steilen Südhang in 30 Minuten auf den Gipfel (2466 m) oder es geht in einer ausholenden Schleife über den Ostkamm zu einem Skidepot knapp unterhalb der höchsten Stelle.

Je nach Schneebedingungen bieten sich für die Abfahrt bis zur Salzachalm verschiedene Varianten an. Kann noch mit Pulver gerechnet werden, ist die nordseitige Abfahrt lohnend, die nach den schattigen Traumhängen nach rechts dreht und über eine kurze Steilstufe den breiten Karverläufen folgt. Ab der Salzachalm dann entlang des Wirtschaftswegs zurück zum Parkplatz.

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Salzachgeier

Salzachursprung

So kommen Sie hin:

Bus & Bahn: Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist schwierig: Die Pinzgaubahn fährt bis Wald ab Niedernsill nur im Schienenersatzverkehr. Ab Wald gibt es bis 7. April einmal täglich (8.40 Uhr) einen Skibus bis Königsleiten (Rückfahrt 17 Uhr).

Pkw: von Zell am See auf B 168 und B 165 nach Wald im Pinzgau und rechts auf Alter Gerlosstraße 7 km zum Hotel Ronach. Nach 800 m Abzweigung "Salzachhütte", Parkplatz.
Anstieg: 3 ½ Std., 1000 Höhenmeter, 8 Kilometer
Karte: f&b 121, ÖK 3219
Charakter: mittel
Lawinenlagebericht: www.lawine.salzburg.at

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