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Ferrari steckt vor dem Heimrennen tief in der Krise

Michael Switil
Charles Leclerc ist frustriert
Charles Leclerc ist frustriert

Nach dem Heimspektakel ist in der Formel 1 vor dem Heimspektakel. Schon am kommenden Wochenende gastiert die Königsklasse zum großen Heimrennen von Ferrari in Italien. Während die Tausenden niederländischen Fans von Max Verstappen in Zandvoort voll auf ihre Kosten kamen, blicken die Tifosi dem Traditionsrennen im königlichen Park von Monza äußerst skeptisch entgegen. Und das aus gutem Grund: Im Vorjahr hatte der italienische Traditionsrennstall in der ersten Saisonhälfte noch das schnellste Auto im Feld, mittlerweile ist Ferrari seit mehr als einem Jahr sieglos. Heuer konnte Ferrari unter dem neuen Teamchef Frédéric Vasseur in 13 Grands Prix in Person von Charles Leclerc lediglich drei Podestplätze einfahren, Teamkollege Carlos Sainz stand 2023 noch gar nicht auf dem Podest. Die Frustration der beiden Piloten nimmt Rennen für Rennen zu - auch weil im Gegensatz zur Konkurrenz keine Fortschritte gemacht werden. Im Qualifying von Zandvoort war Ferrari lediglich sechste Kraft. Leclerc verunfallte am Samstag und musste am Sonntag in aussichtsloser Position mit einem ramponierten Unterboden aufgeben. Das Auto sei aber unabhängig davon unheimlich schwierig zu fahren, meinte der 25-jährige Monegasse. Sainz sprach trotz seines fünften Rangs in Zandvoort von "mehr Problemen denn je". Dass der 28-jährige Spanier zwischenzeitlich sogar auf Podestkurs war, lag nicht an der Stärke Ferraris, sondern den Fehlern der Konkurrenz. Ferrari versinkt im Mittelmaß der Formel 1.

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