Manfred Perterer

Autorenkürzel: per
Seit Juli 2006 Chefredakteur der Salzburger Nachrichten

Was mich antreibt

Ich begreife Journalismus als die Kunst des Erklärens. Es hat mich immer schon begeistert, komplexe Vorgänge so darzustellen, dass möglichst viele Menschen verstehen, worum es geht. Das Hinter die Kulissen-Schauen und vor den Vorhang-Holen fasziniert mich am meisten. Diese Idee, nicht nur zu berichten, dass etwas passiert ist, sondern auch warum es passiert ist, möchte ich mit unserem wunderbaren Team umsetzen. Daran arbeiten wir, in allen Stilformen und auf allen Kanälen.

Welche Themen mich am meisten beschäftigen

Die politische Entwicklung in Österreich und der Europäischen Union beschäftigt mich besonders. Eine Erklärung dafür ist, dass ich fünf Jahre lang als Korrespondent unserer Zeitung in Brüssel tätig sein durfte. Dort sah ich es als meine vornehmste Aufgabe, große politische Entwicklungen auf die nationale, regionale und lokale Ebene herunterzubrechen. Mit einem Wort: Es ging darum, zu erklären, was die Beschlüsse in Brüssel für den kleinen Bauern im Lungau im täglichen Leben bedeutet.

Woher ich komme

Ich bin im schönes Tourismusort Fieberbrunn in Tirol geboren. Dort verbrachte ich im elterlichen Gasthaus eine wunderbare Kindheit und Jugend. Im Fremdenverkehr, wenn er gut und mit Augenmaß betrieben wird, sehe ich keine Bedrohung wie andere sondern eine Bereicherung in unserem Leben und eine Absicherung unseres Wohlstandes. Ich habe nach der Matura gemeinsam mit einem Elektrounternehmer eine regionale Gratiszeitung gegründet, bin dann zur „Salzburger Volkszeitung“ gekommen und seit 1985 bei den „Salzburger Nachrichten“. Hier durfte ich nach und nach verantwortungsvolle Aufgabenbereiche übernehmen, ehe ich 2006 Chefredakteur wurde.

Welches Ereignis mich journalistisch geprägt hat

Am meisten hat mich wohl meine Zeit als Korrespondent in Brüssel prägt. Dort habe ich während einer Sitzung des EU-Parlaments via CNN live den Angriff auf das World Trade Center in New York miterlebt. Die Stimmung war gespenstisch. Viele rechneten in der Folge mit einem Anschlag auf das NATO-Hauptquartier in Brüssel. Es herrscht für einige Wochen Ausnahmezustand. Ähnlich einschneidend war für mich die erste Covid-Phase. Niemand wusste, in welche Richtung sich die Lage entwickeln würde. Wir arbeiteten unter Hochdruck, mit geringen technischen Möglichkeiten aus dem zwangsweisen Home-Office. Wir haben viel gelernt.

Was ich abseits von meiner Arbeite mache

Familie, Freunde, gemäßigter Sport (Radfahren, Schwimmen), Kultur, jetzt wieder Reisen. Die Arbeit spielt in irgendeiner Form sehr oft herein. Journalismus ist nicht nur ein Beruf sondern in erster Linie eine Berufung.

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