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Der Bezirk ist bunter geworden

Matthias Petry

Um das Ausmaß des politischen Erdbebens im Bezirk wirklich erfassen zu können, lohnt ein Blick auf die politische Landkarte aus dem Jahr 2014: Bis auf den "roten Flecken" Oberalm wurden sämtliche Gemeinden von ÖVP-Bürgermeistern regiert, die noch dazu alle(!) mit absoluten Mehrheiten (also mehr als 50 Prozent der Stimmen) in den Gemeindevertretungen walten konnten. Schwenk ins Jahr 2024: Von den 13 Bürgermeisterposten hält die ÖVP nur noch sieben, von den zwölf ÖVP-"Absoluten" sind nur noch sechs übrig, in Hallein hat sich die schwarze "Absolute" sogar in eine rote gedreht.

Das mag zum Teil daran liegen, dass der zwischenzeitliche "Kurz-Bonus" von Ex-Kanzler Sebastian Kurz verflogen ist bzw. sich nach diversen Skandalen eher in einen Malus verwandelt hat. Aber auf dieser Ausrede sollten es sich die ÖVP-Ortsgruppen nicht gemütlich machen - hört man sich in den Orten um, gibt es genug lokale Kritikpunkte, die so manche Niederlage erklären können (ganz zu schweigen davon, dass manche ÖVP-Ortsgruppe, z. B. in Kuchl und Oberalm, ja sehr wohl Gewinne verzeichnen konnte).

Auf der anderen Seite wird es für die "neuen Herren" (und erstmals Dame) auf dem Bürgermeistersessel bestenfalls eine kurze Schonfrist geben. Sie müssen nun unter Beweis stellen, dass sie es tatsächlich besser können als ihre "schwarzen" Vorgänger. Abgerechnet wird dann bei der Wahl 2029.

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