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Benjamin Baumgartner: "Das ganze Jahr freute ich mich auf das Spiel gegen Deutschland in Zell - und dann dieses Pech"

Das Eishockey-Nationalteam der Herren gastierte zum ersten Mal seit 28 Jahren wieder in Zell am See, der gebürtige Zeller Benjamin Baumgartner fieberte lange darauf hin. Dann musste er eine bittere Pille schlucken und erkrankt zuschauen. Beim Hit gegen Kanada will der 24-Jährige wieder mitmischen.

Benjamin Baumgartner beim Training in der Zeller Eishalle. Tags darauf musste er aufgrund einer Lebensmittelvergiftung schweren Herzens für das Duell gegen Deutschland absagen.
Benjamin Baumgartner beim Training in der Zeller Eishalle. Tags darauf musste er aufgrund einer Lebensmittelvergiftung schweren Herzens für das Duell gegen Deutschland absagen.

Es ist Freitagnachmittag, das Abschlusstraining in der Zeller Eishalle läuft. Benjamin Baumgartner genießt es sichtlich, dreht am Ende Extrarunden mit dem Puck vor dem Tor. Er ist der Letzte, der die Einheit beendet. Direkt danach nimmt der Zeller mit den Pinzgauer Nachrichten auf der Spielerbank Platz und erzählt von seinem Kopfkino: "Es ist sehr speziell für mich. Wenn ich hier aufs Eis gehe, denke ich zurück, wie alles begonnen hat." Das erste Mal war er mit drei Jahren in der Zeller Hockeyschule - "und dann hat es nicht so lange gedauert, bis ich in der U7 mitspielen durfte."

Am 22. April feierte der Schweiz-Legionär seinen 24. Geburtstag, seit Langem wieder einmal auf Heimatbesuch. Als das österreichische Nationalteam vor 28 Jahren das bisher letzte Mal ein Spiel in Zell am See bestritt (7:1 gegen Japan) war Baumgartner noch längst nicht geboren. Nun stand der einstige Eisbären-Schützling und nunmehrige Fan des Zeller Traditionsklubs vor einem emotionsgeladenen Auftritt, viele Familienangehörige, Freunde und Bekannte hatten sich angekündigt. "Der Fokus ist ganz klar auf das Spiel und eine gute Leistung gerichtet. Aber natürlich werde ich versuchen, das Ganze zu genießen. Jetzt müssen wir vor vollem Haus die Deutschen schlagen und dann kommen wir mit dem Nationalteam hoffentlich öfter nach Zell."

"Ich hatte keine Chance, bin flachgelegen"

Am Samstag brodelte es in der Zeller Eishalle - und am Ende gewannen die Österreicher mit 2:1 nach Penaltyschießen. Der erste Sieg in der WM-Vorbereitung war eingefahren, gegen Deutschland ist selbstverständlich auch von einem großen Prestige-Erfolg zu sprechen. Einzig für Baumgartner hatte er einen bitteren Beigeschmack. Am Freitagabend zog er sich eine Lebensmittelvergiftung zu, am Spieltag musste er schweren Herzens absagen. "Das ganze Jahr hatte ich mich schon auf dieses Duell gefreut - jetzt dieses Pech. Ich hatte keine Chance, bin flachgelegen. Es hat wehgetan, das Spiel in der Heimat daheim bei den Eltern zu verfolgen", sagte Baumgartner am Montag, als es ihm schon wieder besser ging. Nachsatz: "Jetzt müssen wir mit dem Nationalteam erst recht nach Zell zurückkommen."

Der Blick ist schon nach vorne gerichtet

Am Sonntag hofft der Stürmer, beim nächsten Kracher wieder mit vollen Kräften angreifen zu können. In Wien geht es beim letzten Spiel der WM-Vorbereitung gegen Weltmeister Kanada zur Sache - "das wird cool. Ich freue mich drauf." Die Weltmeisterschaft in Tschechien startet dann am 11. Mai gegen Dänemark. "Der Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Alles, was mehr ist, nehmen wir gerne mit."

Beim SC Bern, wo sich Baumgartner "sehr wohl" fühlt, hat er seinen Vertrag in der abgelaufenen Saison bis Frühling 2026 verlängert. Heuer war nach einem 3:4 in der Best-of-7-Serie gegen den EV Zug im Viertelfinale Endstation. Als großes Ziel im Hinterkopf verbleibt ein Engagement in der NHL: "Das ist immer noch mein Traum. Dafür muss ich mich gut präsentieren und überall Verantwortung übernehmen, ob in der Schweizer Liga oder bei der WM. Alles Weitere wird kommen."

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