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Schallenberg gedachte Ratzenberger und Senna in Imola

30 Jahre nach den tödlichen Unfällen des Salzburgers Roland Ratzenberger am 30. April 1994 und des Brasilianers Ayrton Senna am 1. Mai 1994 hat Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch in Imola an einer Gedenkfeier zu Ehren der beiden verunglückten Piloten teilgenommen. Zu den Gästen der Gedenkveranstaltung zählten der italienische Außenminister Antonio Tajani und sein brasilianischer Amtskollege Mauro Vieira, sowie die Eltern Ratzenbergers, Margit und Rudolf.

Margit und Rudolf Ratzenberger, Außenminister Alexander Schallenberg und Italiens Außenminister Antonio Tajani.
Margit und Rudolf Ratzenberger, Außenminister Alexander Schallenberg und Italiens Außenminister Antonio Tajani.

"Ich werde die tragischen Ereignisse an diesem Wochenende nie vergessen. Damals war ich 24 Jahre alt, saß vor dem Fernseher und hielt den Atem an. Wie Millionen anderer Menschen auf der ganzen Welt. In diesem Alter denkt man nicht über das Unaussprechliche nach. Aber das tödliche Wochenende beim Grand Prix von San Marino 1994 war eine brutale und demütigende Erinnerung daran, wie zerbrechlich das Leben ist", sagte Schallenberg in seiner Ansprache vor dem Bürgermeister von Imola, Marco Panieri und Formel-1-Chef Stefano Domenicali.

Schallenberg begrüßte Ratzenbergers Eltern. "Es ehrt uns, dass Sie heute hierhergekommen sind, auch wenn Ihnen dieser Besuch emotional sicher nicht leichtgefallen ist. Vor 30 Jahren war Ayrton Senna bereits ein Nationalheld und eine lebende Legende und Roland Ratzenberger ein aufstrebender Rennfahrer, der hoffte, in der Formel 1 seine Spuren zu hinterlassen. Beide Männer verband die gleiche Leidenschaft für den Rennsport. Sie hatten das gleiche Geburtsjahr. Und sie verloren ihr Leben auf tragische Weise am selben dunklen Wochenende. Wie Roland Ratzenbergers Vater es einmal formulierte: Sie sind Zwillinge im Tod", betonte Schallenberg in seiner Ansprache.

Schallenberg gedachte Ratzenberger als einen "leidenschaftlichen, entschlossenen und ehrgeizigen Rennfahrer, aber auch als liebenswürdigen, umgänglichen und unprätentiösen jungen Mann". "Er lebte für seinen Traum, in der Formel 1 zu fahren. Und er wird immer einer unserer Formel-1-Helden sein. Der Tod von Roland Ratzenberger hat uns alle schockiert und tief bewegt, natürlich auch seinen Freund und Konkurrenten Ayrton Senna. Die Österreicherinnen und Österreicher werden nie vergessen, dass Ayrton Senna an jenem 1. Mai - in seinem letzten Rennen - eine österreichische Flagge in seinem Auto trug - zu Ehren von Roland Ratzenberger. Diese Geste war bezeichnend für den Weltmeister und das Vorbild, das Ayrton Senna war", erklärte Schallenberg.

Nach den Ansprachen der Minister kam es zu einer Schweigeminute und zur Niederlegung von Blumen in der Curva Tamburello, wo Senna verunglückte und in der Curva Villeneuve zum Gedenken an Ratzenberger. Bianca Senna, die Enkelin von Ayrton Senna und Präsidentin des Instituts, das seinen Namen trägt, schaltete sich per Video zu. Anwesen bei der Zeremonie war Sennas Neffe Bruno.

Tausende Fans, darunter viele Brasilianer, beteiligten sich trotz schlechten Wetters an der bewegenden Zeremonie auf der Rennbahn von Imola. "Bemerkenswert ist, dass 30 Jahre nach diesem dunklen Wochenende noch so viele Fans auch bei Regen zur Rennbahn geströmt sind, um Ratzenberger und Senna zu gedenken", erklärte Schallenberg. Nach der Gedenkzeremonie besuchten der Minister und Ratzenbergers Elter eine Ausstellung mit Memorabilia der beiden verunglückten Piloten, darunter Fotos, Helme und Rennanzüge.

Auch der italienische Außenminister Tajani würdigte Ratzenberger und Senna. "In dieser Welt, in der es sogar an unseren Grenzen Kriege gibt, brauchen wir Frauen und Männer, die ein Beispiel geben, die Träger des Friedens und positiver Werte sind, wie es Ayrton und Roland waren. Ratzenberger war ein junger Mann, der sich mühsam die Formel 1 erkämpft hatte, mit großer Entschlossenheit und großem Engagement den Traum seines Lebens verwirklichen konnte, der hier vor 30 Jahren leider zerplatzt ist", so Tajani.

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