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Zell am See: Der "Kaiser" kam auf Besuch

Als "Kaiser Robert Heinrich I." ist er ein TV-Star. Nun legte Robert Palfrader seinen ersten Roman vor.

Robert Palfrader
Robert Palfrader

Schauspieler, Kabarettist, Moderator - in diesen Rollen kennt man Robert Palfrader. Nun präsentiert er seinen Debütroman "Ein paar Leben später" und ist somit auch Autor.

Wie kam's dazu? Der großartige Erzähler hörte oft: "Robert, das musst du aufschreiben." Seine Antwort war: "Sicher nicht." Nach dem Erfolg der TV-Talkshow "Wir sind Kaiser", wo er als "Kaiser Robert Heinrich I." brillierte , wurde der Druck noch größer. Vor zwei Jahren griff er zur Feder. Klar war für ihn: "Wenn ich was schreibe, dann Geschichten über meine Familie."

Palfrader erzählt den Werdegang seiner Familie, deren Weg über mehrere Generationen von Südtirol über Argentinien nach Österreich führte. Seine Vorfahren sind Südtiroler, genauer: Ladiner, Rätoromanen. Und er fühlt sich mit ihnen sehr verbunden. Wie recherchierte er dafür? "Es gibt einen Stammbaum, mein Vater hatte 46 Cousins und Cousinen, wir sind ein Clan mit dem Ursprung in St. Vigil." Der Clan ist heute riesengroß: "Wir Palfraders vermehren uns wie die Ratzen."

Zu einer Hälfte sei er Südtiroler, zur anderen Wiener, sagt er den PN. "Als Kind war ich viel in Südtirol, auch als Jugendlicher und junger Erwachsener. In die Schule gegangen bin ich in Wien, aufgewachsen aber in Niederösterreich, an der Stadtgrenze zu Wien, in Maria Enzersdorf."

Heimat sei für ihn ein schwieriger Begriff, so der 55-Jährige: "Aber es gibt für mich kaum Plätze, wo ich mich wohler fühle als auf Hochalmen in Südtirol, bei uns zu Hause. Ich spreche ein wenig Ladinisch."

Deshalb gab es am Donnerstag voriger Woche für die Besucher seiner Lesung in der Pop-up-Galerie "post art" einen kurzen Sprachkurs in Ladinisch. Darunter einige deftige Schimpfworte. "Die Ladiner sind ein kleines, stures Bergvolk mit etwas Urschmäh. Die Männer werden bei uns nicht alt, wegen die Schnapserle, die Frauen werden alt." Eine nahe Angehörige wurde 102, eine andere 96. Zu seiner Familie gehören die ehemaligen Skigrößen Manuela und Manfred Mölgg. Er selbst fahre auch passabel Ski, sagt Palfrader. Mehrmals war er dafür in Dienten.

Das Schreiben sei ihm schwergefallen, sagt Palfrader. "Ich habe allergrößten Respekt vor dem gedruckten Wort. Ich wollte die Geschichte nicht verblödeln, das wäre dem Leben der Menschen nicht gerecht geworden."

Nachzulesen ist alles in seinem Debütroman, der bei der sehr gut besuchten Veranstaltung der Buchhandlung Ellmauer reißenden Absatz fand.

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