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Soziale Themen sind Petra Schweigers Stärke

Die 39-jährige Petra Schweiger ist die neue Fraktionsvorsitzende der SPÖ in Tamsweg.

Von links: Petra Schweiger, Karl Mezera, Alexander Feuchter, Isabella Seifter-Neumayer und Thomas Perchtold. Bild: SPÖ Tamsweg
Von links: Petra Schweiger, Karl Mezera, Alexander Feuchter, Isabella Seifter-Neumayer und Thomas Perchtold. Bild: SPÖ Tamsweg

Als ausgebildete Kindergartenpädagogin hat Petra Schweiger selbst zehn Jahre lang in vielen Bereichen gearbeitet: von der Krabbelgruppe bis zur Horterzieherin. In den vergangenen acht Jahren hat sie die frühen Hilfen, von null bis sechs Jahren, im Lungau aufgebaut.

2019 hat sie sich schließlich dazu entschieden, diesen Themen auch politisch eine Stimme und Wertschätzung zu geben: "Soziale Themen betreffen die Basis. Es geht um Frauen, um Familien - um Existenzthemen, die Kenntnisse erfordern. Verständnis dafür ist zu wenig. Es gibt nach wie vor Wohlstand in der Gesellschaft, kritische Themen werden aber gerne unter den Deckmantel des Schweigens gehüllt. Auch aufgrund der aktuellen Teuerung bröckelt die Fassade. Unser Zugang ist Transparenz und das Erarbeiten von Lösungsansätzen."

"Gegen etwas zu sein, ist leichter als dafür"

Zum Wahlergebnis, wo die SPÖ 18,1 Prozent (-2,5 PP) erreichte und dadurch ein Mandat verlor, sagt Schweiger: "Gegen etwas zu sein, ist leichter. Wir wollen jedoch Brücken anstatt Mauern bauen. Dieser Prozess braucht wohl noch. Wir sind beständig und setzen uns weiterhin für soziale Themen ein. Vertrauen muss man sich erarbeiten. Auch in der Politik braucht es Geduld."

In puncto Kinderbetreuung zeichnet sie ein klares Bild: "Die SPÖ Tamsweg hat am 15. April einen Dringlichkeitsantrag zu einer ,Bedarfsplanung und Bedarfsdeckung inklusive Maßnahmenplanung' des Kindergartens Tamsweg gestellt. Uns geht es neben der Bedarfserhebung eben auch um eine Bedarfsplanung, die eigentlich seit 2019 gesetzlich verankert ist. Es geht um künftige Herausforderungen in der Kinder-, aber auch der Nachmittags- und Sommerbetreuung, kalkuliert mit den aktuellen Geburtenzahlen." Was müsste sich ändern? "Es gibt eine Schieflage. Jedes Kind hat ein Anrecht auf einen Kindergartenplatz, ohne bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, so steht es im Landesgesetz. Die Zugänge für einen Kindergartenplatz gehören niederschwelliger betrachtet, nämlich unabhängig von Einkommen und Beschäftigungsgrad. Mit einer Bedarfsplanung wird ersichtlich, was die Notwendigkeiten für die kommenden Jahre sind."

"Es braucht eine Bedarfsplanung beim Kindergarten."

Welche Chancen ergeben sich dadurch für Tamsweg? "Der Umgang mit den Schwächsten ist das Spiegelbild unserer Gesellschaft. Das Thema Kinderbetreuung ergibt die Chance, Tamsweg zu einer noch besseren, sozial denkenden Gemeinde zu formen und sie zukunftsfit zu machen. Viele Themen beschäftigen uns eigentlich schon seit Langem, jetzt kommen sie an die Oberfläche. Als Gemeindevertreter müssen wir uns diesen Themen einfach gemeinsam stellen. In der Gemeindevertretung haben wir mittlerweile einen sehr guten Austausch. Am Ende betreffen die Themen jeden - jede Fraktion hat aber ihre eigenen Zugänge. Herausforderung ist es, bestmögliche Kompromisse für die Tamsweger Bevölkerung zu finden." Ihre Vision? "Eine Gemeinde muss auch in Lebendiges investieren - in Menschen, ins Zusammenleben, in den Gemeinderaum, in das soziale Leben miteinander."

Nach dem persönlichen Rückzug von Helmut Steger aus der Gemeindefraktion folgte die Listenzweite Petra Schweiger. Die 39-Jährige ist seit fünf Jahren Gemeinderätin. Unter ihrer Leitung im Ausschuss "Kultur, Schulen und Soziales" wurden das Willkommenspaket für Neugeborene, ein Gutschein zur Geburt, der Naturfriedhof, das Sternenkindergrab und der Hilfsfonds "Tamsweg hilft" eingeführt. Seit der Angelobung Ende März ist sie Fraktionsvorsitzende der SPÖ Tamsweg.

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