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Crashpilot bevorzugt: Kurioser Fahrerwechsel in Formel 1 blieb ohne den erhofften Erfolg

Michael Switil
Alex Albon zerstörte seinen Williams am Freitag.
Alex Albon zerstörte seinen Williams am Freitag.

Statt 20 standen beim Formel-1-Rennen in Melbourne am Sonntag nur 19 Autos in der Startaufstellung des dritten Saisonrennens. Grund dafür war, dass Williams-Pilot Alexander Albon mit seinem Boliden am Freitag derart heftig in die Streckenbegrenzung krachte, dass das Chassis des Boliden völlig zerstört wurde. Da der britische Traditionsrennstall nicht genügend Ersatzteile vor Ort hatte, konnte man nur mit einem Auto am Grand Prix teilnehmen. "In der modernen Formel 1 ist es inakzeptabel, kein Ersatzchassis zu haben", erklärte Teamchef James Vowles. Kurioserweise war aber nicht Unfallpilot Albon, sondern Teamkollege Logan Sargeant zum Zuschauen verdammt. "Logan sollte nicht unter einem Fehler leiden, den er nicht gemacht hat, aber jedes Rennen zählt, wenn das Mittelfeld so eng ist wie nie zuvor. Also haben wir die Entscheidung auf der Grundlage unserer besten Möglichkeiten getroffen, an diesem Wochenende Punkte zu holen", erklärte Vowles. Für Sargeant war die Entscheidung des Teams naturgemäß nicht nachvollziehbar. "Das ist der schwierigste Moment, an den ich mich in meiner Karriere erinnern kann, und es ist absolut nicht einfach", sagte der 23-jährige US-Amerikaner. Ausgezahlt hat sich der ungewöhnliche Fahrer- bzw. Autowechsel nicht. Albon verpasste als Elfter die Punkteränge um einen Platz. In der Konstrukteurswertung liegt das einstige Topteam nach drei absolvierten Rennen punktelos auf dem geteilten letzten Platz und hat nun auch noch ein teaminternes Problem. Weltmeister Max Verstappen sagte mit einem Augenzwinkern: "Wenn mir das passieren würde, hätte ich auch mein Auto komplett zerstört, damit niemand mehr fahren kann."