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Formel 1 in Melbourne: Verstappen scheidet aus! Ferrari nutzt in Australien die Gunst der Stunde

Der italienische Traditionsrennstall feierte in der Formel 1 einen unverhofften Doppelsieg. Weltmeister Max Verstappen schied mit einem technischen Defekt früh aus. Fernando Alonso kassierte nachträglich eine Zeitstrafe, da er Mercedes-Pilot George Russell in einen Unfall trieb.

Max Verstappen musste mit einem Bremsproblem früh aufgeben.
Max Verstappen musste mit einem Bremsproblem früh aufgeben.

Die imposante Siegesserie von Max Verstappen in der Formel 1 ist beim Grand Prix von Australien in Melbourne am Sonntag zu Ende gegangen. Nach saisonübergreifend neun Erfolgen en suite musste sich der amtierende Weltmeister im dritten Rennen der aktuellen Saison geschlagen geben. Verstappen erwischte von der Pole Position aus einen guten Start, hatte allerdings von der ersten Runde weg mit Bremsproblemen zu kämpfen. Bereits Anfang der vierten Runde begann die rechte Hinterradbremse am Red-Bull-Boliden des 26-jährigen Niederländers stark zu rauchen, ehe sie wenig später explodierte. Das Rennen war für Verstappen damit jäh beendet. "Die Bremse ist schon am Start festgesteckt. Danach ist die Temperatur immer weiter angestiegen. Ich bin also im Grunde mit angezogener Handbremse gefahren und darum hatte ich auch das Gefühl, dass das Auto in einigen Kurven wirklich seltsam zu fahren ist", erklärte Verstappen, der erstmals seit dem Rennen in Melbourne vor zwei Jahren nicht ins Ziel kam.

Ferrari war der Nutznießer

Nutznießer des Verstappen-Ausfalls war auf der Strecke im Albert Park Ferrari. Das italienische Traditionsteam feierte in Person von Carlos Sainz und Charles Leclerc einen ungefährdeten Doppelsieg. Beeindruckend war dabei vor allem die Leistung von Sainz. Der 29-jährige Spanier konnte beim Grand Prix von Saudi-Arabien aufgrund einer Blinddarmoperation kurzfristig nicht antreten, nur zwei Wochen später feierte er in Melbourne seinen dritten Karrieresieg in der Formel 1. "Das Leben ist manchmal verrückt und wie eine Achterbahnfahrt. Es war ein sehr gutes Rennen, aber körperlich nicht einfach. Ich bin sehr glücklich", sagte Sainz, für den der Sieg auch eine große Genugtuung ist. Der Spanier, der aufgrund der OP noch immer etwas gekrümmt geht, muss Ferrari am Saisonende aufgrund der Verpflichtung von Superstar Lewis Hamilton verlassen. Leclerc, der in er WM-Wertung nur noch vier Punkte hinter Verstappen liegt, freute sich über den ersten Doppelsieg für die Italiener seit zwei Jahren. Das Podest komplettierte McLaren-Pilot Lando Norris vor seinem Teamkollegen und Lokalmatador Oscar Piastri. "Ich bin sehr stolz auf das Team", meinte Norris.

Red Bull war nur dritte Kraft

In Abwesenheit von Verstappen war das in den ersten beiden Rennen so dominante Red-Bull-Team in Melbourne nur die dritte Kraft. Sergio Pérez, der nach einer Strafversetzung nur vom sechsten Startplatz in das Rennen ging, kam nicht über den fünften Rang hinaus und hatte fast eine Minute Rückstand auf Sieger Sainz. "Das liegt nicht nur am Fahrer. Es ist etwas in der Abstimmung schiefgelaufen", erklärte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko, der für den Grand Prix von Japan in zwei Wochen schon wieder zuversichtlich ist: "Das ist ein ganz anderer Kurs. Unsere Probleme waren hofffentlich nur melbourne-spezifisch."

George Russell verunfallte in der letzten Runde spektakulär.
George Russell verunfallte in der letzten Runde spektakulär.

Alonso nach Unfall von Russell bestraft

Für Aufregung sorgte in der letzten Runde ein spektakulärer Unfall von George Russell, nachdem zuvor bereits Mercedes-Teamkollege Hamilton mit einem Motorschaden ausgeschieden war. Russell verlor im Kampf um den sechsten Platz gegen Fernando Alonso im Aston Martin die Kontrolle über sein Auto, da der 42-jährige Spanier in einer Kurve plötzlich verdächtig langsam unterwegs war. Die Rennleitung untersuchte den Vorfall, Alonso kassierte nachträglich eine Zeistrafe von 20 Sekunden und fiel auf den achten Platz zurück. "Ich habe mich nach vorn orientiert. Ich hatte ein paar Probleme mit dem Auto in den letzten Runden", verteidigte sich der Altmeister.

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