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"Neue" Politiker packen ihren Job mit den Bürgern an

Sigrid Scharf

Seit Sonntag stehen alle BürgermeisterInnen in Land und Stadt Salzburg fest. Die Karten sind neu gemischt. Außer Tamsweg und Seekirchen befinden sich nun alle Bezirkshauptstädte in SPÖ-Hand.

87 Ortschefs stellt immer noch die ÖVP, aber die Parteienlandkarte wird bunter. Zwei Bürgermeister stellt neu die FPÖ, sieben gehen aus sonstigen Listen hervor. Die Quote der Frauen im Amt hat erstmals die 10-Prozent-Marke geknackt, 14 Bürgermeisterinnen wird es fortan geben.

Bürger mehr einbeziehen als früher

Einige der Neuen, und nicht nur die Frauen, haben am Sonntag sofort davon gesprochen, dass nun die Zusammenarbeit und das Gemeinsame in den Fokus rücken muss. St. Johanns neue Ortschefin Evi Huber (SPÖ) sagte, sie werde die Bürger mehr einbeziehen als ihr Vorgänger es getan habe.

Tatsächlich scheint Augenhöhe ein Schlüsselbegriff im neuen politischen Stil zu sein. Enkeltauglichkeit, Klimaschutz, Bürgerbeteiligung - das sind heute große Worte, mit denen sich Wahlen gewinnen lassen. Drüberfahren will sich niemand mehr lassen.

Die Zeiten ändern sich

Die Zeiten haben sich geändert und das ist gut so. Was inhaltlich alles entstehen kann, im Kleinen und vermutlich auch im Größeren, sieht man auch am Beispiel der Agenda 21-Projektschmiede. Bis Ende März können Gruppen dort noch ihre Ideen einbringen und werden bei deren Umsetzung professionell begleitet.

Im Prinzip sagt es einem ja schon der Hausverstand: Wenn mehr Köpfe rauchen und man Bürgerbeteiligung im Kleinen lernt, kann sie später auch bei Größerem Früchte tragen.

Dankl pocht auf den "Blick von unten"

Auch das Phänomen Kay-Michael Dankl von der KPÖ plus, der statt einem künftig zehn Mandate im Salzburger Gemeinderat hält, macht sich verbal oft mit dem Wahlvolk gleich und beruft sich darauf, den "Blick von unten" mitzubringen. Von ihm heißt es ja sogar, man habe ihn zum Politiker gewählt, weil er den Anschein erweckt, ein Nicht-Politiker zu sein. Wie es Politikern dieses neuen Zuschnitts gelingen wird, die anstehenden Herausforderungen zu lösen, ist die eigentlich spannende Frage.