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Megaruhm dank Neuer Medien

Kathrin Pilz

Ratet, mit wem meine kleine Schwester in die Klasse geht!" Erwartungsvoll sah mein elfjähriger Sohn in die Runde seiner gleichaltrigen Freunde. Nach kurzer Stille ließ er die Bombe platzen: "Mit Psys Zwillingstöchtern!!" Die Nachricht erzielte den von David erwarteten Effekt und er sonnte sich im respektvollen Staunen seiner Klassenkameraden.

Es ist nicht einfach, in Hollywood mit Freunden zu punkten, deren Eltern Celebrities sind. Schließlich gibt es in fast jeder Schule in den besseren Vierteln von L. A. mindestens ein Dutzend davon. Doch der südkoreanische Rapper Psy ist eine Kategorie für sich. Mit seinem bereits legendären YouTube-Hit "Gangnam Style" erlangte er eine neue Art von Weltruhm. Das offizielle Video zur Single wurde bisher fast zwei Milliarden Mal gesehen. Ein Phänomen, das ihn zum unumstrittenen "King of YouTube"machte.

Jemand, der dank der Neuen Medien zu Megaruhm kam, ist für die heutigen Kids offensichtlich um einiges cooler als ein TV- oder Movie-Star. Denn die Tatsache, dass David mit der Tochter von Eddie Murphy die Schulbank drückt, findet er nicht erwähnenswert.

Anders als in Hollywood steht bei den Neuen Medien die Hautfarbe eines Künstlers dem Erfolg kaum im Weg.

Psy - oder Jai Sang Park, wie der Koreaner mit bürgerlichem Namen heißt - ist nicht nur Asiate, sondern er singt sogar koreanisch. Auch der 24-jährige Halbchinese Sam Tsui muss sich angesichts von 34 Millionen Besuchern, die seine YouTube-Coverversion von "Don't stop believing" angeklickt haben, nicht verstecken.



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